maga­zin
thur­gaui­sche
natur­for­schen­de
gesell­schaft

Ein früher Zeuge der TNG-Aktivitäten

1859 beschliesst die TNG, eine natur­wis­sen­schaft­li­che Samm­lung anzu­le­gen. Heu­te fin­den sich vie­le Objek­te aus den Anfän­gen im Natur­museum.

Barbara Richner

Kul­tur­wis­sen­schaft­le­rin, Samm­lungs­ku­ra­to­rin Natur­museum Thur­gau

Das ältes­te Tier­prä­pa­rat
Ob Zufall oder nicht: Im Jahr, in dem der eng­li­sche Natur­for­scher Charles Dar­win sei­ne Evo­lu­ti­ons­theo­rie ver­öf­fent­licht, fasst die TNG den Ent­schluss, eine natur­wis­sen­schaft­li­che Samm­lung zu grün­den. Sie bil­det heu­te den Grund­stock der Samm­lung des Natur­mu­se­ums Thur­gau. Der Baum­fal­ke von 1857 ist das ältes­te Tier­prä­pa­rat der Samm­lung. Die mitt­ler­wei­le rund 130’000 geo­lo­gi­schen, palä­on­to­lo­gi­schen, zoo­lo­gi­schen und bota­ni­schen Samm­lungs­be­le­ge doku­men­tie­ren das Natur­er­be der Regi­on. Sie sind als Zeit­zeu­gen der Natur­ge­schich­te des Thur­gaus ein­zig­ar­tig und eine uner­schöpf­li­che Quel­le immer neu­er Erkennt­nis­se. Das gilt aller­dings nur bedingt für den Baum­fal­ken: Wer ihn einst der TNG über­gab und woher er stammt, ist nicht bekannt. Ein Umstand, der vie­len frü­hen Samm­lungs­ob­jek­ten gemein­sam ist, ist ihr Doku­men­ta­ti­ons­stand doch oft spär­lich.

Die­ser Baum­fal­ke aus dem Jahr 1857 stammt aus den Anfän­gen der Samm­lungs­tä­tig­keit der TNG und ist heu­te das ältes­te Tier­prä­pa­rat in der Samm­lung des Natur­mu­se­ums Thur­gau. Bild: Dani­el Stei­ner

Die TNG als Grün­de­rin des Natur­mu­se­ums
Die TNG will mit der Samm­lungs­tä­tig­keit ihren Gesell­schafts­zweck, die «För­de­rung des Stu­di­ums der theo­re­ti­schen und prak­ti­schen prak­ti­schen Natur­wis­sen­schaf­ten mit spe­zi­el­ler Berück­sich­ti­gung des Thur­gaus», bes­ser erfül­len. Der Auf­bau der Samm­lung ist zu Beginn eine ihrer Haupt­auf­ga­ben. So schreibt Hein­rich Wegel­in, akti­ves TNG­Mit­glied und 1897 bis 1939 Kon­ser­va­tor der Samm­lung: «Die Natur­for­schen­de Gesell­schaft betrach­tet die Samm­lun­gen als den Mit­tel­punkt, in dem aus dem Kan­ton alles Wis­­sens- und Erhal­tens­wer­te zusam­men­flies­sen und von wel­chem Beleh­rung über die Lan­des­na­tur aus­ge­hen soll.» 1924 wird das Samm­lungs­gut in der natur­kund­li­chen Abtei­lung des ers­ten «Thur­gau­ischen Muse­ums» im Luzer­ner­haus in der Frau­en­fel­der Alt­stadt erst­mals öffent­lich zugäng­lich. Heu­te ist das Natur­museum Thur­gau in die­sem Gebäu­de zuhau­se. Die TNG ist somit Grün­de­rin des Muse­ums.